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Feel4Austria- FeelAbroad
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Feel4Austria- FeelAbroad

Natalija Tschelej-Kreibich Wed 11 2022

Ein warmer sommerlicher Nachmittag verspricht tolle Stimmung. Ich freue mich schon auf neue Bekanntschaften, vielleicht werden sogar daraus ein paar neue Freunde?

Lesezeit 4 min.

So fängt mein erster Workshop unter dem Motto ‚Feel4Austria/ FeelAbroad‘. Um was geht es? -fragen mich die Teilnehmer. Darf ich zeichnen? - fragt ein Kind nach dem anderen, etwas zögerlich und langsam setzten sich die Eltern dazu. Es werden immer mehr – fremde Menschen, die sich nicht kennen, Kinder, Jugendliche, Erwachsene – bunt gemischt, Schicksäle, Farben und Sprachen.


Es geht um Gefühle. In diesem Fall um ein bestimmtes Gefühl – ein Gefühl irgendwo ein ‚Anderer‘, ein ‚Fremder‘, ein ‚Ausländer‘ zu sein. Es geht aber auch um Kunst - um die Kunst der Kommunikation, den Ausdruck und die Möglichkeiten, die uns die Kunst gibt. Es darf jeder ein Künstler sein – eine spontane Kunstbeschäftigung nimmt Hemmschwellen weg. Ältere Menschen, die seit Kindheit sich nicht getraut haben zu zeichnen – auf einmal sitzen sie gemeinsam mit Kindern und anderen und…zeichnen, sprayen, machen eine Kollage.
So fing es an - im Rahmen von African Diaspora Festival, wo ich dank Chantal ein Tisch zum Arbeiten bekommen habe. So ging es dann weiter in Graz, in Villach und bald in Lienz. Was ich mit diesem Projekt machen will? Ich will die Aufmerksamkeit zur Gefühlswelt lenken aber auch die Begegnung mit Kunst barrierefrei und einfach gestalten.

Es soll den Menschen die Möglichkeit geben ohne Spezialausbildung oder auch ohne, dass jemand etwas erklärt, sich mit der Kunst beschäftigen, sich dafür begeistern. Es geht darum, eigene Grenzen zu überwinden und etwas Neues in sich selbst zu entdecken. Es soll die Kunst aus der sterilen Umgebung von etwas, was nur für ‚Ausgewählte und Privilegierte‘ herausnehmen und es für jedermann spur- und erlebbar, zugänglich machen.

Carpet Inspiration

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Die daraus entstandenen Kollagen sind sehr verschieden, teils sind sie fast wie ein intimes Tagesbuch und teils zeigen sie Klischees und lassen die Folgen der Propaganda sehen und spüren. Ich war selbst überrascht, wie differenziert sie alle sind und mit welcher Genauigkeit sie die Gefühlswelt von den verschiedenen Personen darstellen. Das, was als kleines Experiment begann, wächst langsam zu etwas Größerem, Umfassendem und Spannendem.

‚Die daraus entstandenen Kollagen sind sehr verschieden, teils sind sie fast wie ein intimes Tagesbuch...

Für jede Kollage habe ich ein Thema genommen, die Umgebung und das Gefühl von der Veranstaltung, der Menschen, die daran teilgenommen haben und der Stimmung von dem Workshop weiterzugeben. Ich habe absichtlich bestimmte Elemente zugefügt, die traditionell mit dementsprechenden Städten assoziieret werden. Ich wollte unbedingt den Bezug zu Österreich und zu dem jeweiligen Ort sichtbar und sofort erkennbar machen. Somit können die Kollagen ein Teil von den Stadt werden, wo die Gefühlskunstwerke entstanden sind – genauso wie die Menschen, die in diesen Städten wohnen oder kurz verweilen.

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